ITU Duathlon WM Nancy

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Volkslauf Mutterstadt am 16.9. 2012

 

Als Vorbereitung auf die Duathlon WM hatten wir uns entschlossen, auch mal an einem 10 km Volkslauf teilzunehmen. Dieser Lauf gehört als einer von 5 Läufen zum Engelhorn Sports Laufcup. Die Laufstrecke ist amtlich vermessen
und führt auf flachem Profil durch den Wald angrenzend an das Industriegebiet in Mutterstadt bei Ludwigshafen. Wir hatten uns vorgenommen, meine persönliche Bestzeit zu laufen und damit unter 41 min. zu bleiben.
Dies is uns mit einer Endzeit von 40:56 min. auch gelungen, obwohl wir tags zuvor noch ca. 2,5 Std. Rad trainiert hatten. In der Gesamtwertung bedeutete dies Platz 36 von 397 Finishern. In meiner Altersklasse M40 belegte ich Platz 12 und konnte noch vor der drittschnellsten Frau über die Ziellinie huschen.
 
 
 
 
 

ITU Duathlon World Championships 2012 in Nancy
 

 

Am Tag vor dem Wettkampf reisten mein Guide Martin Schmidtke und ich ins französische Nancy, um dort unseren voriges Jahr gewonnenen Titel im Para-Duathlon zu verteidigen. Das Wetter sah gut aus, wenn auch etwas kühl zur Startzeit morgens um 8:00, doch die vom Veranstalter perfekt organisierte Registrierung, Briefing sowie Pasta-Party ließen auf einen schönen Wettkampf hoffen. Noch kurz vor dem Schlafen gehen prüften wir nochmal alles am Zeitfahr-Tandem, damit wir nicht wegen irgendwelcher technischer Probleme ausfallen.

 

Die Radstrecke führte direkt an unserem Hotel vorbei, so daß wir schon ca. 1 Std. vor unserem Wecker durch Aktivitäten auf der Straße geweckt wurden. Die Polizei ließ rigoros sämtliche noch geparkten Autos abschleppen und anschließend fuhr die Kehrmaschine durch, um die Strecke sauber zu machen. An Schlaf war dadurch ab 4:30 Uhr morgens nicht mehr zu denken. Immerhin hatte der teils kräftige Regen am Abend aufgehört und die Straße begann abzutrocknen. Lediglich das Pflaster der Place Stanislas, auf dem sich die Wechselzone sowie Start/Ziel befanden, war noch gefählich glatt.

 

Mit perfekt funktionierendem Tandem und allem notwendigen Zubehör für das Rennen machten wir uns auf den Weg zum Check-In, der zum Glück nur ca. 300m von unserem Hotel entfernt war. Vor dem Einchecken von Rad, etc. mußten wir noch im Athletes Village unsere Wettkampfanzüge fotografieren lassen, damit auch nachträglich die Regelkonformität sichergestellt werden kann. Für das Foto mußten wir das Tandem einige Minuten vor dem Zelt abstellen. Anschließend richteten wir die Wechselzone fürs Rennen ein und liefen uns warm.

 

Rechtzeitig vor dem Start half uns noch ein Fläschchen Activator, die Müdigkeit zu vergessen, so daß wir am Start topfit loslaufen konnten. In diesem Jahr waren neben den bekannten Gesichtern aus Großbritannien einige neue Gesichter am Start. Beide Franzosen, der Italiener und auch der Ire waren uns aus den Vorjahren nicht bekannt. Wir vermuteten jedoch, daß die beiden Briten sicher die schärfsten Konkurrenten auf den Titel darstellten.

 

Wie gewohnt ging Hasseep Ahmad (GB) das Rennen in einem Mördertempo an, verlangsamte aber bereits nach dem ersten Kilometer das Tempo so weit, daß der Abstand von ca. 50m zum Hauptfeld nicht weiter anwuchs. Ihm konnten nur ein junger Franzose und wir folgen, wobei der Abstand bis zur Wechselzone in etwa gleich blieb. Durch unsere Duathlonpedale konnten wir sehr schnell wechseln und da wir bereits aus der Vergangenheit von Hasseep's Radschwäche wußten, konnten wir ihn problemlos nach den ersten Kilometern der 18,7 km langen Radstrecke überholen. Diese war T-förmig mit 3 180° Wendepunkten und einem für Tandems recht knackigen Anstieg. Wir übernahmen so auch für ca. zwei Drittel der Radstrecke die Führung. Leider mußten wir diese später an den jungen Franzosen und Ian Dawson (GB) abgeben, der die schnellste Radzeit fuhr. Nach dem Wechsel auf die zweite Laufstrecke von 2,5 km Länge hatte der Franzose etwa 15 sec. Vorsprung auf uns und Ian Dawson ging ebenfalls noch einige Meter vor uns auf die Laufstrecke. Da Ian aber schon immer ein schlechter Läufer war, konnten wir ihn bereits nach ca. 100m überholen und die Verfolgung der Franzosen aufnehmen. Dies gelang uns nach etwa der Hälfte der Laufstrecke und kurz darauf konnten wir an ihnen sogar vorbeiziehen. Damit hatten sie wohl nicht gerechnet, denn plötzlich begann der Guide des jungen Konkurrenten ihn permanent anzufeuern und dies gelang ihm nach heftiger Gegenwehr durch Tempoverschärfung meinerseits doch noch auf der Zielgeraden erfolgreich. Etwa 200 m vor dem Ziel zogen sie das Tempo noch weiter an und konnten somit an uns vorbei laufen. Da ich bereits durch die Aufholaktion nicht mehr frisch war, konnte ich die erneute Tempoverschärfung nicht mehr kontern und lediglich den auf 5-10 m angewachsenen Vorsprung der Franzosen nicht weiter anwachsen lassen. So blieb mir nur der undankbare 2. Platz.

 

Beim Auschecken des Tandems aus der Wechselzone stellte ich noch fest, daß der Reifen der Hinterrad-Scheibe fast platt war. Statt der ursprünglichen 9,5 Bar waren geschätzt nur noch ca. 4 Bar Druck auf dem Reifen. Erst dachte ich an einen schleichenden Plattfuß, denn wir hatten im Rennen einen Durchschlag an einer kleinen Schwelle der Brückenauffahrt. Bei genauerer Untersuchung stellte sich jedoch heraus, daß jemand die Ventilschraube mehrere Umdrehungen gelöst hatte. Diese hatte ich im Hotel noch knallfest angezogen. Ein Test der Lufthaltung des Reifens nach unserer Heimkehr ergab, daß selbst nach 24 Std. der Reifendruch nur um ca. 0,5 Bar nachläßt. Somit ist eine Beschädigung des Reifens sowie des Ventils ausgeschlossen. Wir vermuten daher eher Sabotage während des Fototermins vor dem Start. Den Reifendruck hatten wir danach nicht erneut geprüft, da optisch der geringe Luftdruck beim Schieben des Tandems nicht erkennbar war. Ohne den viel zu geringen Luftdruck auf dem Hinterrad hätten wir auf der Radstrecke sicher mehr als die zum Titel fehlenden 3 sec. Zeit eingespart und somit den Titel gewonnen.

 

Für die Triathlon WM in Auckland nächsten Monat werden wir stets jemanden abstellen, der unser Tandem vor und während des Rennens im Auge behält, damit so etwas nicht nochmal vorkommen kann!!!!

 

Ergebnis in Zahlen:

Gesamtzeit: 00:59:24

Run1 (5 km): 00:19:51

Wechselzeit: 00:00:48

Bike: 00:27:49

 

Vorsprung auf Platz 3 (Ian Dawson): 00:00:26