Trainingslager Conil

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Bericht Trainingslager Conil vom 11. - 25. Februar 2017

 

Liebe Sportfreunde und Sponsoren,
 
wie bereits im vergangenen Jahr haben wir auch dieses Jahr wieder ein zweiwöchiges Lauf-Trainingslager mit unserem Lauftrainer Peter Greif im andalusischen Conil absolviert. Als Guides waren auch wieder Matthias Rosenkranz und Florian Graser dabei.
 
Leider war ich bei der Anreise und in der ersten Trainingswoche immer noch geschwächt von dem grippalen Infekt mit Fieber, der mich zwei Wochen vor dem Trainingslager für fast eine ganze Woche außer Gefecht gesetzt hatte. Somit konnte ich die sonst üblichen Geschwindigkeiten bei den Trainingsläufen und dem 10km Testlauf am 1. Trainingstag bei weitem nicht erreichen. Leider stellte sich bereits in den ersten Trainingstagen auch noch eine Knochenhautentzündung am linken Schienbein durch die schnellen Bergab Passagen der Tempolaufrunde bei mir ein. Dies nötigte mich, in der zweiten Trainingswoche gleich drei Nachmittags-Trainingseinheiten komplett durch Schwimmtraining im Hotel-Hallenbad zu ersetzen, damit sich die Probleme nicht noch weiter verschlimmerten. Zuvor konnte ich nur noch humpelnd laufen, da die Schmerzen beim Auftreten so heftig waren. Dies führte auch zu einer Schonhaltung, die kein schnelles Laufen mehr zuließ. Die regenerativen Morgeneinheiten mit vorangehenden Dehn- und Stabilisationsübungen konnte ich wenigstens noch durchgängig absolvieren. Das langsame Laufen am flachen Sandstrand tat eher gut und hielt mich wenigstens etwas in Laufbewegung.
 
Das Wetter hatte es in diesem Jahr nicht so gut mit uns gemeint. Die ersten drei Tage hatten wir immer wieder Regenschauer und für die dortigen Verhältnisse recht kühle Temperaturen, so dass wir öfters unsere langen Hosen und Jacken - auch Regenjacken - anziehen mussten. Bis auf die letzten beiden Tage wehte obendrein auch noch ein stürmischer, teils beinahe orkanartiger Wind, so dass wir einige Male den morgendlichen Lauf vom Strand auf die örtlichen Straßen verlagern mussten, um nicht sandgestrahlt zu werden.

In der zweiten Woche wurde das Wetter zum Glück deutlich besser, auch wenn uns der Wind bis einschließlich Mittwoch erhalten blieb. Wenigstens beim letzten langen Lauf am Freitag vor der Heimreise zeigte sich das Wetter von seiner schönen Seite. Bei wenig Wind und fast durchgängigem Sonnenschein und knapp 20°C liefen wir unseren 35km Lauf. Da Florian und Matthias schon zwei Wochen nach dem Trainingslager in Kandel beim Bienwaldmarathon an den Start gehen werden, müssten sie diesen Lauf mit 15km Endbeschleunigung durchführen. Ich werde in Kandel lediglich aus dem Training heraus den Halbmarathon laufen, denn mein Saisonhöhepunkt liegt auf dem London Marathon am 23. April. Deswegen stand bei mir noch keine Endbeschleunigung im Trainingsplan.

Um Florian und Matthias bei ihrem Trainingsprogramm nicht auszubremsen, lief ich etwa ab km 5 mit einem Aushilfsguide, der sonst auch bei uns in der Trainingsgruppe mitlief und sich am Vorabend bereit erklärt hatte, mit mir gemeinsam zu laufen. Auch wenn das Streckenprofil für den 35er ziemlich anspruchsvoll ist mit seinen diversen Anstiegen und Gefällen sowie ab km 20 den teils mit Schlaglöchern übersäten Schotterwegen, machte Tom einen sehr guten Job als Guide. Es ist nämlich nicht ganz einfach, ohne Übung mich sturzfrei über diese Strecke zu leiten. Auf km 33 passierte es dann doch noch. Als uns eine Autofahrerin am Ortseingang von Conil an einem Kreisverkehr den Weg abschnitt und es beinahe zu einer folgenschweren Kollision gekommen wäre,  war Tom durch den verständlichen Ärger über die Autofahrerin einen kurzen Augenblick abgelenkt und bemerkte nicht rechtzeitig das Verkehrsschild, welches sich ca. 2m hinter dem uns blockierenden Auto in meinem Weg stand. So lief ich aus vollem Lauf mit der Stirn gegen den rechteckigen Schildermast. Dies brachte mir eine ca. 2cm lange klaffende Platzwunde an der Stirn sowie ein paar kleinere Hautabschürfungen am Schlüsselbein und dem Ohr ein. An Weiterlaufen war somit nicht mehr für mich zu denken.

Glücklicherweise hatte gerade mal 10m hinter der Unfallstelle eines unserer Begleitfahrzeuge geparkt, so dass ich gleich mit leichten Kreislaufproblemen und vorabversorgt mit frischen Taschentüchern zum Abdecken der Wunde zurück zum Hotel fahren konnte. Dort begutachtete ein Arzt aus unserer Laufgruppe die Verletzung und schickte mich zur 100m weit entfernten Ambulanz in Conil, um die Wunde dort nähen und reinigen zu lassen. Das Medical Center von Conil war zu dieser Zeit angenehm leer und so kam ich nach wenigen Minuten Wartezeit auch gleich ins Behandlungszimmer. Dort übersetzte mir die deutschsprachige Sprechstundenhilfe die Fragen der nur spanisch sprechenden Ärztin und nach weniger als 30min. konnte ich mit zwei Stichen genähter Wunde und mit ein paar Klammerpflastern das Haus verlassen. Auch die Kosten für die Versorgung hielten sich sehr in Grenzen. Mit nur € 100,- wäre ich z.B. in den USA nicht weit gekommen.
 
Als Fazit für das Trainingslager kann ich nur zusammenfassen, dass es sich für mich in diesem Jahr verletzungs- und fitnessbedingt leider nur wenig gelohnt hat. Auch das Wetter hätte deutlich besser sein können. Pluspunkte gibt's für das wieder sehr angenehme Hotel Fuerte Conil mit seinem sehr freundlichen Personal und absolut sportgerechtem Nahrungsangebot. Die Trainingsleistungen und Betreuung durch das Team von Peter Greif waren auch gewohnt einwandfrei. Florian und Matthias konnten sich trotz der Witterungsverhältnisse optimal auf ihren Marathon vorbereiten und so stiegen wir am Samstagvormittag zufrieden gemeinsam in den Flieger nach Hause.
 
Die Fotos im Anhang sind beim morgendlichen regenerativen Training am Sandstrand entstanden und für Presse- und Werbezwecke freigegeben. Dort konnte ich sogar in Begleitung meiner Guides ohne das sonst übliche Verbindungsband frei und nur auf Zuruf neben den Guides herlaufen.  Das war mal eine ganz andere Erfahrung und positiv für meinen Laufstil. Siehe das eine Foto.
 
Dank der Unterstützung durch meine Sponsoren konnten wir stets mit optimal angepasster Bekleidung und Tages- sowie Trainingsverpflegung die Zeit im Trainingslager verbringen. Die Unterstützung durch meinen Hauptsponsor SAP hat die Teilnahme am Trainingslager überhaupt erst ermöglicht. Hierfür möchten wir uns nochmals herzlich bedanken!
 
Sportliche Grüße,

Ralf Arnold